Dank der angenehm kühlen Brise der Klimaanlage lassen sich auch im Hochsommer problemlos Langstreckenfahrten absolvieren oder Stop-and-go-Etappen im Stadtverkehr abwarten. Für eine bestmögliche Leistung sollte das System alle zwei Jahre einer gründlichen Wartung unterzogen werden, denn bei unzureichender Pflege drohen nicht nur ärgerliche Funktionsausfälle, sondern unter Umständen sogar gesundheitliche Risiken.
Die professionelle Klimawartung
Das Klimatisierungssystem umfasst den Kompressor und den Kondensator inklusive Trockner im Motorraum sowie den Verdampfer, welcher im Luftkasten des Innenraums untergebracht ist, dazu kommen noch zahlreiche Sensoren und Stellelemente, welche eine reibungslose Zusammenarbeit aller Bauteile gewährleisten. In vielen modernen Autos sind zusätzlich noch Steuergeräte verbaut, welche die Kühlleistung, Lüfterdrehzahl und Luftklappeneinstellung genauestens auf die von den Insassen gewünschte Temperatur abstimmen.
Bei einer fachgerechten Wartung wird zunächst die maximale Kühlleistung und, sofern verbaut, das Regelverhalten der Klimaautomatik geprüft, anschließend erfolgt eine Sichtprüfung aller Komponenten und Schläuche. Um eine mögliche Leckstelle im Kältemittelkreislauf einfacher zu erkennen, kann ein Kontrastmittel in das System eingebracht werden, durch welches sämtliche Leckagen unter UV-Licht deutlich sichtbar werden.
Da in der Anlage hohe Drücke herrschen, kann eine Erneuerung des Kältemittels nur mit einem speziellen Servicegerät erfolgen, dabei wird das alte Kältemittel im ersten Schritt abgesaugt, durch einen Vakuumtest gibt das Gerät zusätzlich Aufschluss über den Zustand der Schläuche und Dichtungen. Dies ist besonders hilfreich, da einige Leitungen und Bauteile ohne eine aufwendige Demontage von Innenraumteilen nicht ohne Weiteres optisch prüfbar sind.
Anschließend wird die vom Hersteller vorgegebene Menge Kältemittel auf das Gramm genau in die Anlage gefüllt, ergänzt wird es durch ein spezielles Öl, welches der Schmierung des Kompressors dient.
Nachdem das Klimasystem den technischen Teil der Wartung bestanden hat, muss es nur noch gereinigt werden. Dazu wird ein Desinfektionsmittel auf den im Innenraum, meist unter dem Armaturenbrett liegenden Verdampfer aufgebracht, nach einer gewissen Einwirkzeit wird das Mittel durch das Einschalten der Klimaanlage durch sämtliche Luftkanäle im ganzen System verteilt, anschließend muss der Wagen nur noch gründliche durchgelüftet werden und ein neuer Innenraumfilter rundet den Service ab.
Wann wird es Zeit für den Klimaservice?
Für eine vollständige Klimawartung wird ein Intervall von zwei Jahren empfohlen, für den Innenraumfilter geben einige Hersteller allerdings noch zusätzliche Zeit- oder Kilometerintervalle vor. Treten außerhalb der geplanten Serviceintervalle Probleme oder Fehlfunktionen auf, sollte jedoch nicht allzu lange gezögert werden, denn mögliche Folgeschäden an beispielsweise dem Kältemittelkompressor sind immer teurer als vorbeugende Maßnahmen.
Sobald die Kühlleistung spürbar abnimmt oder unangenehme Gerüche den Innenraum füllen, wird es jedoch spätestens Zeit für einen Servicetermin. In diesem Fall ist bereits eine übermäßig große Menge Kältemittel aus dem Kreislauf entwichen und die Gerüche weisen auf Schimmelpilze am Verdampfer, auf dem Filter und in den Luftkanälen hin.
Der charakteristisch muffige Geruch ist also nicht nur äußerst unangenehm, sondern birgt auch einige Gesundheitsrisiken, besonders Asthmatiker und Allergiker sollten immer auf ein bestmöglich gewartetes System und eine regelmäßige Klimadesinfektion achten.
Deshalb ist die Wartung so wichtig
Durch altersbedingten Verschleiß aller Bauteile und Dichtungen verliert das System etwa 5-10 Prozent Kältemittel pro Jahr, ohne eine regelmäßige Wartung steigt also die Chance auf unerwartete Systemausfälle aufgrund einer zu geringen Kältemittelmenge.
Weiterhin bleiben größere Undichtigkeiten eventuell unerkannt, der dadurch deutlich erhöhte Kältemittelverlust würde dabei nicht nur die Funktion beeinträchtigen, sondern auch vermeidbare Umweltschädigungen nach sich ziehen, zusätzlich verschleißt der Kältemittelkompressor aufgrund des alten und unter Umständen in zu geringen Mengen vorhandenen Schmieröls deutlich schneller.
Sobald die Kältemittelmenge einen gewissen Wert unterschreitet, kann der für die Funktion notwendige Druck nicht mehr aufgebaut werden. Über einen Drucksensor erkennt das Steuergerät diesen Mangel, woraufhin der Kompressor abgeschaltet wird, das gesamte System bleibt somit bis zur fachgerechten Instandsetzung komplett funktionslos.
Veraltete Filter und ungereinigte Luftkanäle bieten dank ihrer feuchtwarmen Umgebung den idealen Nährboden für Schimmelpilze und Mikroorganismen, die zu allergischen Reaktionen oder Lungenbeschwerden der Fahrzeuginsassen führen können. Um der Kondenswasserbildung entgegenzuwirken, kann die Klimaanlage etwa fünf Minuten vor Fahrtende abgeschaltet werden, dadurch wird der Verdampfer sowie der Luftkasten noch etwas getrocknet.
Insgesamt ist es also auf jeden Fall ratsam, den regelmäßigen Wartungsintervall einzuhalten und nicht erst bei auftretenden Problemen zu handeln, damit jede Sommerfahrt ein entspanntes Erlebnis bleibt.
