Beschädigungen durch Hagel sind extrem ärgerlich, da meist die gesamte Oberseite der Karosserie betroffen ist und die zeitintensive Reparatur der zahlreichen Blechschäden zu hohen Kosten führen kann, zusätzlich können Glasbrüche und gesprungene Scheinwerfer dafür sorgen, dass der Wagen bis zur Instandsetzung nicht mehr für die Nutzung im Straßenverkehr geeignet ist. Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen, dem passenden Versicherungsvertrag und der richtigen Vorgehensweise im Schadensfall kann jedoch einiges an Stress erspart bleiben.
Mit welchem Schadensbild ist zu rechnen?
Die häufigste Folge von Hagelstürmen sind viele einzelne Dellen, die sich über die Motorhaube, das Dach sowie den Kofferraum erstrecken. Je nach Größe der Hagelkörner kann es bei einem Hagelschaden außerdem zu stellenweisen Lackabplatzungen oder Schäden an der Verglasung kommen. Ein schwerer Glasbruch ist dabei besonders problematisch, da in dessen Folge auch Wasserschäden im Innenraum nicht auszuschließen sind.
Treffen die Hagelkörner aufgrund eines sehr überraschenden Unwetters bei voller Fahrt auf das Fahrzeug, wird zudem auch die gesamte Fahrzeugfront in Mitleidenschaft gezogen, gebrochene Scheinwerfergläser und Risse im Kunststoff der Stoßstange sind dann keine Seltenheit.
Schnell reagiert und gut dokumentiert: Der richtige Umgang mit der Versicherung
Da es sich bei einem Hagelschaden um einen unverschuldeten Unwetterschaden handelt, werden die Kosten üblicherweise von der Teilkasko ohne eine Hochstufung der Prämie übernommen, lediglich die vertraglich vereinbarte Selbstbeteiligung muss selbst getragen werden. Da die Vollkasko sämtliche Leistungen der Teilkasko einschließt, kommt es auch bei dieser Versicherungsart zu einer Kostenübernahme, bei einer alleinigen Haftpflichtversicherung muss der Fahrzeugbesitzer dagegen vollständig selbst für den Schaden aufkommen.
Um eine Kostenübernahme durch den Versicherungsanbieter so unkompliziert und schnell wie möglich abzuwickeln, sollte der Schaden möglichst zügig und gründlich erfasst werden. Detaillierte Fotos der betroffenen Teile und eine genaue Beschreibung des Stellplatzes während des Unwetters sowie eine ungefähre Zeitangabe erleichtern die Bearbeitung eines Schadensfalls erheblich.
Bei einem großflächigen Hagelsturm sind oftmals gleich viele Fahrzeuge in einer Region betroffen, sodass es vorkommen kann, dass der Versicherungsanbieter einen Sammeltermin zur Schadensbegutachtung durch einen Sachverständigen vorschlägt.
So erfolgt die Reparatur
Der Reparaturaufwand hängt stark vom individuellen Ausmaß der Beschädigungen ab, kleine Dellen können in der Regel mittels eines Smart-Repair-Verfahrens aus dem Blech gedrückt oder gezogen werden, eine Nachlackierung ist dabei nicht immer notwendig.
Je nach Fahrzeug kann es jedoch vorkommen, dass der Zeitaufwand für das mühsame Ausbeulen der zahlreichen Hagelspuren auf der Motorhaube oder dem Kofferraumdeckel die Kosten für ein Neuteil übersteigen würde, in diesem Fall werden die beschädigten Teile erneuert und anschließend in Wagenfarbe lackiert, gesprungene Scheinwerfer, Rückleuchten oder gebrochene Plastikteile werden ebenfalls komplett getauscht.
Während punktuelle Steinschläge in der Verglasung des Autos oft problemlos instand gesetzt werden können, hinterlässt schwerer Hagel meist zahlreiche Einschläge oder sogar Risse, die sich auch über den Sichtbereich des Fahrers erstrecken, sodass beim Autoglas ebenfalls nur ein kompletter Austausch infrage kommt.
Um auch das Dach und die A-, B-, und C-Säulen von den Hagelspuren zu befreien, müssen gelegentlich auch größere Teile der Innenverkleidung demontiert werden, damit das Karosserieblech fachgerecht bearbeitet werden kann.
Bei Lucky Car erhältst du dafür einen gratis Kostenvoranschlag und in Abstimmung mit deiner Versicherung kann so die sinnvollste Reparaturlösung ermittelt werden.
Keine Chance für Hagelkörner: Die richtige Vorbereitung
Unwetter jeglicher Art sind leider nicht immer vorhersehbar, doch mit ein paar einfachen Maßnahmen lassen sich die Risiken von Beschädigungen durch Hageleinschläge deutlich minimieren. Wer den Wetterbericht nicht immer im Blick hat, kann beispielsweise auf eine Warn-App für Wetterereignisse zurückgreifen, die rechtzeitig vor dem erwarteten Niederschlag eine Meldung abgibt.
Überdachte Parkmöglichkeiten wie Carports, Garagen oder Parkhäuser bieten den besten Schutz, während der Fahrt können bei einem spontan einsetzenden Hagelsturm auch Brücken oder Unterführungen kurzzeitigen Unterschlupf bieten, um das Unwetter abzuwarten.
Falls einmal keine Möglichkeit besteht, den Wagen unter einer befestigten Überdachung abzustellen, können auch Hagelschutzdecken das Blech und den Lack schützen. Dabei handelt es sich um spezielle Autoplanen, welche die Hagelkörner durch eine Auspolsterung und ein widerstandsfähiges Material von der Karosserie abhalten. Zusammengefaltet benötigen die Schutzplanen nur wenig Platz, sodass sie in einem Staufach im Kofferraum oder beim Reserverad problemlos mitgeführt werden können.
